"Weltfinanzkrise" wird zur Weltsozialkrise

Tagesbericht vom 23.07.09


Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis verbessert sich im gestrigen New Yorker Handel von 947 auf 951 $/oz. Heute morgen zeigt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong weiterhin freundlich und notiert aktuell mit 953 $/oz um etwa 4 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich weltweit zurückhaltend und geben keinen Trend für den Gesamtmarkt vor.


Die Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Kalifornien beschließt Einsparungen in Höhe von 15 Mrd $. Vor allem werden die Ausgaben bei der Bildung und der Sozialhilfe gekürzt. Ältere und Kinder sollen aus der Krankenversicherung fallen und Strafgefangene sollen vorzeitig aus der Haft entlassen werden.

Kommentar: Aus der „Finanzkrise“ (Krise der Bonusprogramme für Banker) wird durch die Verschiebung von Ressourcen (Rettungspakete für die Banken) auf direktem Weg eine Sozialkrise.

Volvo meldet für das Juniquartal einen Rückgang der Bestellungen um 51 %.

Die Geldreservenbasis wurde während der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1934 verdoppelt. In der aktuellen Weltfinanz-, Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise hat sie sich bislang etwa verzwanzigfacht.

2 Jahre nach der „Rettung“ der IKB bewohnt der ehemalige Vorstand Stefan Ortseifen immer noch die Vorstandsvilla. Zuletzt hat er sich hochwertige Lautsprecherboxen über die Bank angeschafft.

Kommentar: Ein Beispiel für die Sorgen der „geretteten“ Banker im Vergleich zu den Sorgen von Schwachen, die ihre Krankenversicherung verlieren.

Siemens einigt sich im Schmiergeldskandal mit der Weltbank auf die Zahlung von jährlich 5 Mio Euro über einen Zeitraum von 15 Jahren. In den vergangenen Jahren hat Siemens jährlich 100 Mio Euro mit Weltbank-Projekten umgesetzt. Zwischen 2000 und 2006 hat Siemens etwa 1,3 Mrd Euro an dubiosen Zahlungen geleistet.

Kommentar: Bei den vereinbarten regelmäßigen Zahlungen an die Weltbank dürfte die Auftragsvergabe an Siemens in den nächsten Jahren wie geschmiert laufen.


Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis kann der Goldpreis leicht zulegen (aktueller Preis 21.525 Euro/kg, Vortag 21.487 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer vorläufigen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.


Silber zieht wieder an (aktueller Preis 13,78 $/oz, Vortag 13,62 $/oz). Platin entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 1.179 $/oz, Vortag 1.181 $/oz). Palladium verbessert sich erneut (aktueller Preis 257 $/oz, Vortag 256 $/oz). Die Basismetalle erholen sich und zieht um etwa 2 % an.


Der New Yorker xau-Goldminenindex schließt unverändert bei 148,2 Punkten. Bei den Standardwerten verbessert sich Iamgold 2,2 %. Yamana gibt 1,9 % nach. Bei den kleineren Werten steigen High River 8,3 % und Kirkland Lake 3,6 %. Yukon-Nevada verlieren 7,7 %, Alamos 3,4 % und Petaquilla 3,2 %.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel wenig verändert. Gold Fields zieht um 2,7 % an.


Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen in engen Grenzen uneinheitlich (90 Minuten vor Handelsschluss). Bei den Produzenten verbessern sich Intrepid 6,9 %, Sino Gold 3,9 %, Troy 3,1 % und Tanami 3,0 %. Oceana verlieren 3,1 % und Dominion 3,0 %. Bei den Explorationswerten gewinnen Saracen 5,7 % und Conquest 4,4 %. Catalpa verliert 4,6 %. Bei den Basismetallwerten steigen Kagara 7,0 %, Mincor 6,2 % und Minara 5,8 %.


Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals verbessert sich um 1,3 % auf 67,93 Euro und behauptet sich seit dem Jahresbeginn weiterhin als zweitbester von 36 in Deutschland gehandelten Fonds. Der Fonds verzeichnet heute keine wesentlichen Kursveränderungen und dürfte sich parallel zum Index nur wenig verändern.


Die Auswertung zum 30.06.09 zeigt, dass der Fonds im Juni mit einem Verlust von 5,2 % erstmals seit dem Jahresbeginn nachgab, sich aber im Vergleich zum xau-Index weitaus besser halten konnte, der um 12,4 % zurückfiel. Seit dem Jahresbeginn verzeichnet Fonds einen Gewinn von 61,4 % im Vergleich zum xau-Goldminenindex mit einem Gewinn von 11,8 % und schließt das 1. Halbjahr 2009 als bester Goldminenfonds ab.

Gewinnentwicklung seit Januar 2009

Januar: +18,6 % (xau-Index +9,2 %)
Februar: +17,1 % (xau-Index -2,9 %)
März:+11,2 % (xau-Index +8,0 %)
Bester Goldminenfonds im Märzquartal 2009

April: +2,5 % (xau-Index -10,6 %)
Mai: +13,6 % (xau-Index +24,7 %)
Juni: -5,2 % (xau-Index -12,4 %)
Bester Goldminenfonds im 1. Halbjahr 2009

Bis zu den Höchstkursen aus dem Vorjahr verbleibt noch ein Kurspotential von etwa 70 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 270 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds im Jahr 2009 zu etablieren, s. auch
http://fonds.onvista.de/performance.html?TIME_SPAN=CY&DIA=ABS&TYPE_FUND=72&FOCUS=5584&SELECTED_ID=EUR

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen finden Sie auf: www.mg-finance.de.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Mittwoch im Vergleich zu den Vorwochen ein weiterhin ruhiges Handelsgeschäft. Nach den relativ ruhigen Monaten April und Mai waren die Umsätze im Juni und Juli aber wieder auf die Spitzenwerte der Jahre 2007 und 2008 angestiegen. Im Goldbereich werden 1 oz Krügerrand, 1 oz Maple Leaf und große Barren in allen Größen gesucht. Im Silberbereich bleiben 1 oz Maple Leaf vor 1 oz Philharmoniker und 1 oz American Eagle vor den 1 kg-Münzen und Barren gefragt. Die Verkaufsneigung bleibt mit weniger als 10 Käufern auf 1 Verkäufer niedrig. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

23.07.09 Alkane (AUS, Kurs 0,30 A$, MKP 73,4 Mio A$) meldet für das Märzquartal Fortschritte bei der Entwicklung des Tomingley Projekts im australischen New South Wales. Die Ressourcen des Projekts konnten um 35 % auf 496.000 oz (ohne inferred resources) erweitert werden. Seit Ende 2007 arbeitet Alkane an der Erstellung einer Durchführbarkeitsstudie in der eine jährliche Produktion zwischen 50.000 und 70.000 oz Gold angestrebt wird. Weitere Daten sind noch nicht bekannt. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 70.000 oz würden die Ressourcen eine Lebensdauer von 7,9 Jahren abdecken. Neben dem Tomingley Projekt exploriert Alkane das Dubbo Zircon Projekt und das Moorilda Gold- und Kupferprojekt, das in einem Joint Venture mit Newcrest (AUS) entwickelt wird. Am 31.12.08 stand einem Cashbestand von 8,3 Mio A$ eine gesamte Kreditbelastung von 1,4 Mio A$ gegenüber. Zum 31.03.09 reduzierte sich der Cashbestand auf 6,3 Mio A$.

Beurteilung: Alkane präsentiert sich als wenig interessanter australischer Explorationswert, der bei der Entwicklung nur schleppend vorankommt. Sollte Alkane eine jährliche Produktion von 70.000 oz bei einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzen können, würde das KGV auf 5,2 zurückfallen. Zu berücksichtigen ist allerdings die noch ausstehende Finanzierung und die lange Vorlaufzeit des Projekts.

Empfehlung: Weiter beobachten, aktueller Kurs 0,30 A$. Alkane wird mit marginalen Umsätzen in Berlin notiert.